Wann wurde aus Ihr ein Wir

Donnerstag, 9. Oktober 2014


Es war einmal eine gute Freundin, mit der man immer durch dick und dünn ging.

Bis....

... er kam. Der Freund. Der Einzige, der Tolle.

Es ist nicht so als würde ich ihn ihr nicht gönnen. Ganz im Gegenteil. Niemand hat es mehr verdient als meine herzensgute allerliebste Freundin die immer zuerst an andere denkt als an sich selbst. Die oft elf Stunden täglich arbeitet nur damit die Kollegen am nächsten Tag nicht so viel Stress haben.

Aber...

Ich rufe sie an und erkundige mich wie es ihr so geht. Die Antwort "Danke, uns geht es gut".
Schön zu wissen, aber erst habe ich mich eigentlich nach ihr erkundigt.
Weiter im Gespräch und meiner Frage was sie so am Wochenende vor hat. Antwort: "Wir sind in München".
Klar er wohnt da, für mich klar, dass die beiden da sind, aber SIE ist in München, er wohnt da schon immer.

Wie lange dauert es also bis aus dem Individuum ein Kollektiv wird?

Es gibt bestimmt Leute die alles überstürzen. Kaum den sprichwörtlichen Ring am Finger gibt es nicht mehr "ich" sondern nur noch das "wir".

Aber dann - wie überall - gibt es auch noch die mit den Startschwierigkeiten.

Man gewöhnt sich erst langsam daran, dass man nun die Entscheidungen nicht mehr nur für sich alleine trifft, sondern auch der Ablauf eines anderen durcheinander gebracht wird.

Ich persönlich finde eigentlich beide Extreme nicht ideal. Wahrscheinlich weil es eben Extreme sind. Es wäre doch viel einfacher wenn man sich aus beidem das beste rauspicken könnte. Das man sich sofort auf einer Wellenlänge befindet und es auch gleich bemerkt aber gleichzeitig den "aussenstehenden" gegenüber selbstbewusst genug ist auch mal nur wieder ein "ich" zu sein.

Ich hoffe ihr habt für euch und eure Umwelt die richtige Mischung gefunden.

Sonnige Grüße